Haushalt - Energiespartipps
Abwaschen
Rund ein Viertel des Warmwasserverbrauchs in Haushalten entfällt auf die Küche. Effizientes Abwaschen hält den Verbrauch niedrig.
Händisch Abwaschen ist nicht sparsamer
Würden Sie das Geschirr eines voll beladenen Geschirrspülers händisch reinigen, hätten Sie etwa den doppelten Energieverbrauch, da die Maschine wesentlich weniger Wasser ver-braucht als das händische Spülen. Dieser positive Effekt tritt aber nur dann auf, wenn der Geschirrspüler tatsächlich voll beladen ist. Es empfiehlt sich daher, das gebrauchte Geschirr so lange im Geschirrspüler zu sammeln, bis er voll ist, und erst dann einzuschalten.
Vorspülen ist unnötig
Es ist unnötig, Geschirr heiß abzuspülen, bevor es in den Geschirrspüler gestellt wird. Diese Maßnahme kostet einerseits sehr viel Energie, und andererseits lösen sich bestimmte Stoffe, wie beispielsweise Eiweiß, nur in kaltem Wasser.
Kochen
Auf jeden Topf gehört ein Deckel
Der Deckel darf auf dem Topf nicht fehlen, denn beim Kochen von z.B. 1 l Wasser ohne Deckel benötigt man etwa dreimal soviel Energie wie mit Deckel. Ist der Deckel einen Spalt geöffnet, verbraucht man annähernd gleich viel Energie wie ohne Deckel.
Topf und Platte müssen zusammenpassen
Damit auch tatsächlich der Inhalt des Topfes erhitzt wird und nicht die Luft in der Küche, muss der Topf gleich groß oder eine Spur kleiner als die Platte sein. Töpfe, die auf E-Herden verwendet werden, müssen einen ebenen Boden haben, sodass sich zwischen Platte und Topfboden keine isolierenden Luftpolster bilden können und die Wärme ungehindert über-tragen werden kann. Deshalb sollten auch niemals Töpfe, die auf Gasherden verwendet wurden und deren Boden durch die Gasflamme uneben geworden ist, auf E-Herden einge-setzt werden.
Druckkochtöpfe verwenden
Mit Druckkochtöpfen lassen sich bis zu 50% Energie einsparen, was sich besonders bei Spei-sen mit einer langen Gardauer (z.B. Kartoffeln, Eintöpfe) positiv auswirkt. Der Grund liegt in der verkürzten Kochdauer und dem Umstand, dass der Herd bei Erreichen des entspre-chenden Druckes auf ganz kleine Hitze zurückgeschaltet werden kann. Bei E-Herden kann sogar ganz ausgeschaltet werden, da die Platten immer noch genügend Restwärme abgeben. Auch sollte man beim Kochen immer nur so viel Wasser verwenden, wie tatsächlich notwendig ist - jedes unnötig erhitzte Achtel kostet Energie.
Backrohr nicht vorheizen
Auf das Vorheizen des Backrohrs kann fast immer verzichtet werden - auch wenn die meisten Rezepte das vorschreiben. Bei Heißluft-Backöfen erübrigt sich das Vorheizen gänzlich. Genauso wie bei den E-Herd-Platten sollte auch bei Backrohren die Nachwärme genutzt werden, indem das Backrohr bereits 10 bis 15 min vor Ende der Backzeit ausgeschaltet wird.
Waschen
Volle Maschine
Die Waschmaschine sollte nur in Betrieb genommen werden, wenn sie tatsächlich voll ist. Zweimal halbvoll gewaschen bedeutet einen doppelt so hohen Energieverbrauch wie ein Waschgang mit einer vollen Maschine.
Vorwäsche muss nicht sein
Auf die Vorwäsche kann - außer bei sehr starker Verschmutzung - verzichtet werden. Da-mit spart man Strom und Waschmittel und belastet die Umwelt mit weniger Abwasser. Weiters gilt: Je niedriger die Waschtemperatur gewählt wird, desto niedriger ist auch der Stromverbrauch.
Waschen mit Solaranlage und Regenwasser
Wenn man in einem Haus wohnt, das über eine Solaranlage und eine Regenwassernutzung verfügt, dann ist es sehr sinnvoll, eine Waschmaschine mit getrenntem Warm- und Kalt-wasseranschluss zu kaufen. In diesem Fall wird das Warmwasser über die Solaranlage bezo-gen, und man spart die Energie, die die Maschine für das Aufheizen des Wassers brauchen würde, ein. Das Kaltwasser wird aus dem Regenwasser gespeist, wodurch man sich einen dreifachen Vorteil zu Nutze macht: erstens schont man kostbares Trinkwasser, zweitens braucht man weniger Waschmittel und Weichspüler, da das Regenwasser von Natur aus weich ist, und drittens verlängert sich die Lebensdauer der Waschmaschine, da durch das weiche Wasser Verkalkungen vorgebeugt wird.
Wäschetrockner sind Stromfresser
Einen Wäschetrockner sollte man sich erst gar nicht anschaffen, da dieser ein enormer Stromfresser ist, und die Wäsche auch von alleine an der Raum- oder Frischluft trocknet. Zusätzlich kann die in der Wohnung aufgehängte Wäsche besonders im Winter das Raum-klima positiv beeinflussen und die in den meisten Wohnungen während der Heizperiode viel zu trockene Luft befeuchten (eine Raumluftfeuchte von 40 bis 60% ist ideal).
Besonders die Waschtrockner, bei denen in derselben Trommel gewaschen und getrocknet wird, sind traurige Spitzenreiter im Stromverbrauch. Wenn schon unbedingt getrocknet werden muss, dann sollte das wenigstens in einem effizienten, separaten Gerät geschehen, und die Wäsche sollte mit einer möglichst geringen Feuchte in den Trockner gegeben werden, was durch eine Waschmaschine mit einer hohen Schleuderdrehzahl (mind. 1200 U/min) erreicht wird. Bei den Wäschetrocknern hat man die Wahl zwischen Ablufttrockner und Kondensationstrockner. Da die Ablufttrockner energetisch günstiger sind, sollte die Wahl auf diese Geräte fallen. Auch ist darauf zu achten, die Wäsche nicht unnötig stark zu trocknen; vor allem, wenn man danach bügelt, ist die so genannte "Bügelfeuchte" ideal.
Bügeln ist teuer und oft unnötig
Der Stromverbrauch beim Bügeln ist beträchtlich: etwa 1,3 kWh für 5 kg Wäsche. Aus die-sem Grund sollte überlegt werden, ob bei manchen Wäschestücken nicht auf Bügeln verzichtet werden kann. Durch einen wärmereflektierenden Bügelbrettbezug kann man den Stromverbrauch beim Bügeln senken.
Standby-Verbrauch
Als Standby-Verlust wird der Stromverbrauch im Bereitschaftszustand bezeichnet, also ein Stromverbrauch, der anfällt, ohne dass das Gerät benutzt wird. Beim Standby-Verbrauch gilt das Motto: "Die Summe macht`s". Jedes Gerät für sich allein fällt kaum ins Gewicht, alle zusammen aber schon.
Kleinigkeiten?
Die meisten Geräte brauchen im Stand-By-Betrieb zwischen 10 und 20W. Die größten heimlichen Stromfresser sind Fernseher, Video-Recorder und HiFi-Anlagen sowie Wasser-heizgeräte in Espressomaschinen. Die durch den Stand-By-Betrieb verursachten Jahreskos-ten betragen im Schnitt € 50,00 pro Haushalt, in Einzelfällen kann es noch viel mehr sein.
Die beste Energiesparmaßnahme: Ausstecken
Manche Geräte verbrauchen auch nach dem Ausschalten immer noch Strom, solange sie am Netz hängen; Abhilfe kann daher nur Ausstecken oder eine vom Netz trennbare Steckerleiste schaffen. Ob ein Gerät nach dem Ausschalten immer noch Strom braucht, erkennt man an folgenden Punkten:
- eine "Bereitschaftsanzeige" (rote oder grüne Leuchtdiode) leuchtet
- die Uhrzeit wird angezeigt
- das Gerät bzw. das Netzteil bleibt spürbar warm
- ein Brummton des Transformators ist wahrnehmbar
Die komplette Netztrennung ist aber oft mit Komfortverlusten verbunden, weil Geräte, wie z.B. Videorekorder, ihre Einstellungen vergessen können und unter Umständen neu programmiert werden müssen. Konzentrieren Sie daher Ihre Sparmaßnahmen auf die Bereiche, wo eine komplette Netztrennung keine Komfortverluste bringt.
Dafür einige Tipps:
- Computer samt Drucker und Bildschirm etc. über eine Steckerleiste komplett vom Netz trennen.
- Fernseher bei längeren Betriebspausen (z.B. Nacht) über den manuellen Haupt-schalter ausschalten
- vor Urlauben alle "Verdachtsgeräte" ausstecken
- statt Radioweckern mit Digitalanzeige Batteriewecker mit Akkubatterien ver-wenden
- Ladegeräte immer vom Netz trennen, wenn sie nicht benötigt werden (Handys, Rasierapparat, elektrische Zahnbürste, etc.)
Energiespartipps Heizen
In einem Durchschnittshaushalt wird die meiste Energie für die Heizung benötigt. Aus die-sem Grund lässt sich hier sehr viel Geld einsparen.
Brennerservice vor der Heizperiode
Das Brennerservice sollte nicht nach, sondern vor der Heizperiode gemacht werden, um während der Heizperiode einen möglichst guten Wirkungsgrad zu erzielen. Diese Maßnah-me ist vor allem dann wichtig, wenn der Brenner auch im Sommer wegen der Warmwasserbereitung angefahren wird, und es durch die vielen Starts zu starken Verunreinigungen kommt.
Fenster und Eingangstüren müssen dicht sein
Prüfen Sie mit einem dünnen Papier (z.B. Seidenpapier), ob die Fensterdichtungen noch wirksam sind. Wenn Sie das Papier bei geschlossenem Fenster noch herausziehen können, sollten die Dichtungen erneuert bzw. die Fensterbeschläge wieder eingestellt werden. Für die Unterkante von Eingangstüren gibt es selbstklebendes Isoliermaterial, das die Dichtheit verbessert.
Regelmäßiges Entlüften der Heizkörper
Gluckern und Rumoren in der Anlage deutet auf Luft in den Heizkörpern hin. Auch wenn einzelne Heizkörper kalt bleiben oder wenn beim Hochfahren der Heizung ein Heizkörper im oberen Bereich kalt bleibt, kann das ein Zeichen für Luft im Heizkörper sein, was erhöhte Energiekosten verursachen kann. Abhilfe schafft die Entlüftung mittels eines Entlüftungsschlüssels, der kostengünstig in jedem Baumarkt erworben werden kann.
Richtiges Einstellen der Vorlauftemperatur
Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur, auf die der Heizwärmeerzeuger das Heizwasser bringen muss und mit der das Heizwärmeverteilnetz gespeist wird. Diese muss optimal ein-gestellt sein, am besten in Abstimmung auf die Außentemperatur (Außentemperaturregler). Je besser das Haus gedämmt ist und je höher die Außentemperatur ist, desto geringer kann die Vorlauftemperatur eingestellt werden. Auch Flächenheizungen (Wand- und Fußboden-heizungen) werden mit sehr geringen Vorlauftemperaturen (etwa 35°C) gefahren. Achten Sie auch auf eventuelle Abstrahlverluste bei Ihrem Kessel und Verluste in den Heizungs-rohrleitungen, die nicht der Erwärmung des Hauses dienen (z.B. im Keller).
Räume richtig temperieren
Jedes Grad Raumtemperatur mehr bedeutet mehr Energieverbrauch (abhängig von der Temperaturdifferenz zwischen draußen und drinnen in einer Größenordnung von 3-6% pro Grad Raumtemperatur). Die Räume sollten daher abgestimmt auf die Nutzung temperiert werden. In Wohn- und Arbeitsräumen sind 21°C ideal, in Küche und Schlafzimmer reichen 18°C. In Gängen und Stiegenhäusern sowie anderen Räumen, in denen man sich nur kurz aufhält, kann die Temperatur sogar auf 15°C abgesenkt werden.
Heizkörper nicht verstellen oder verbauen
Die Strahlungsabgabe von den Heizkörpern sollte nicht durch Möbel oder sonstige Verbau-ten behindert werden. Auch Vorhänge sollten nicht über die Heizkörper reichen. In der Nacht ist es allerdings sehr sinnvoll, die Vorhänge zuzuziehen, da der entstehende Luftpolster zwischen Vorhang und Fenster die Wärmeverluste reduziert.
Energiespartipps Warmwasser
Einhebelmischer richtig bedienen
Bei Kaltwasserentnahme sollten Sie den Hebel bis zum Anschlag drehen, weil sonst immer auch Warmwasser mit fließt, das gar nicht benötigt wird. Grundsätzlich sind Einhebelmi-scher aber den Zweiventilmischern vorzuziehen, da die Anmischzeit (Zeit bis zum Erreichen der gewünschten Wassertemperatur) deutlich verkürzt ist. Tropfende Wasserhähne müssen unbedingt neu abgedichtet werden, da sie pro Tag bis zu 100 l Wasser verlieren können.
Duschen statt Baden
Eine volle Badewanne braucht leicht 100 l, beim Duschen braucht man hingegen nur etwa 25 l Warmwasser. Ist die Dusche noch mit den alten Zweiventil-Mischern ausgestattet, empfiehlt sich der Einbau eines Duschstops, womit der Duschstrahl beim Shampoonieren, Rasieren etc. unterbrochen werden kann, ohne dass die vorher (mühsam) eingestellte Was-sertemperatur verändert würde. Auch wassersparende Armaturen, wie Durchflussregler oder Durchflussbegrenzer, können den Warmwasserverbrauch ohne Komfortverlust um bis zu 50% senken. Während des Zähneputzens sollte man Warmwasser nicht rinnen lassen.
Auf eine nicht zu hohe Temperatur im Boiler achten
Es ist keinesfalls nötig, dass die Warmwassertemperatur im Boiler höher als 60°C ist, denn je höher die Boilertemperatur, desto höher sind auch die Speicherverluste, und umso eher kommt es zu Verkalkungen.
Energiespartipps Lüften
Schimmelbildung und erhöhter Energieverbrauch können durch richtiges Lüften sehr ein-fach vermieden bzw. reduziert werden. Lüften stellt zwar immer einen Wärmeverlust dar, es ist aber notwendig, um überschüssigen Wasserdampf und Schadstoffe, wie etwa einen überhöhten CO2-Gehalt in der Luft, abzuführen. Nur so kann ein gutes und gesundes Raumklima erreicht werden. Die Fugenlüftung allein, wie sie vor allem bei Gebäuden mit einem schlechten Wärmedämmstandard auftritt, ist nicht ausreichend. Außerdem ist es eben gerade aus Sicht des nachhaltigen Bauens erstrebenswert, Gebäude gut zu dämmen und unkontrollierbare Wärmeverluste, wie die Fugenlüftung, zu verhindern. Aktives, bewusstes Lüften ist also notwendig, es sei denn, man wohnt in einem Haus mit kontrollierter Be- und Entlüftung.
Stoß- und Querlüften
Die beste Art der Fensterlüftung sind die Stoß- und Querlüftung. Durch die kurze Zeit, in der die Fenster möglichst weit geöffnet werden sollen, ist ein Luftaustausch garantiert, ohne dass die Speichermassen im Gebäude auskühlen.
Stoßlüftung: Mehrmals täglich die Fenster von Räumen, in denen man sich aufhält etwa 4 bis 10 min öffnen. Je kälter es ist, desto kürzer muss man lüften, weil der Luftaustausch dann schneller von statten geht.
Querlüftung: "Durchzug"; alle Fenster mehrmals täglich 2 bis 4 min öffnen.
Besonders nach dem Aufstehen und vor dem Zu-Bett-Gehen ist das Lüften des Schlafzimmers sehr wichtig.
Kipplüftung sollte während der Heizperiode gänzlich vermieden werden, da es dabei zu ei-nem unnötig hohen Energieverbrauch kommt, die Bauteile auskühlen und auch die Fensterleibungen eventuell so stark abkühlen können, dass dort Schimmel entstehen kann.
Stimmt die Luftfeuchtigkeit?
Die optimale Raumluftfeuchtigkeit liegt zwischen 40 und 60%. Um sicher zu gehen, wie es in Ihrer Wohnung aussieht, schaffen Sie sich am besten ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit an. Steigt die Luftfeuchtigkeit über den Optimalbereich an, kann es leicht zu Schimmelbildung kommen. Haben Sie eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, halten Sie Türen zu Räumen, in denen viel Wasserdampf anfällt (Badezimmer, Küche) immer geschlossen und lüften Sie den überschüssigen Wasserdampf direkt ins Freie ab. Wenn Sie Wäsche in der Wohnung trocknen, dann tun Sie das ebenfalls in einem geschlossenen Raum, den Sie stets sehr gut lüften. Achten Sie darauf, dass unbeheizte Räume nicht über die warme Luft aus beheizten Räumen mitbeheizt werden, denn die warme Luft, die mehr mit Wasserdampf gesättigt ist, bringt diesen in die kälteren Räume. Da die kühlere Luft in diesen Räumen nicht so viel Wasserdampf halten kann, kondensiert er und es kommt zu typischen Schimmelflecken. Stoß- und Querlüftung sind auch bei Schimmelgefahr oder -befall oberstes Gebot.
Lüftung der Kellerräume
Kellerfenster bleiben oftmals das ganze Jahr über einen Spalt geöffnet oder sind sehr schlecht gedichtet, was zu Schimmelproblemen führen kann. Insbesondere im Frühjahr, wenn die Außenluft wärmer und daher feuchter wird, setzt sich die eindringende Feuchtig-keit an den vom Winter noch kalten Kellerwänden ab und verursacht Schimmel. Auch im Sommer sind die Kellerwände immer etwas kühler als die Außenluft. Aus diesem Grund sollten Keller im Frühjahr und im Sommer weniger und am besten nur in der Nacht, wo die Außenluft ebenfalls kühler ist, gelüftet werden.